Indefinite Swarms – Eine Präsentation ausgewählter Arbeiten 2009 - 2012 Wir freuen uns, eine Auswahl von Arbeiten des schwedischen Künstlers Henrik Håkansson präsentieren zu dürfen. Håkanssons künstlerische Abfolgen fungieren häufig als subtiler Dialog zwischen Mensch, Natur und Raum. Pflanzen, Lebewesen und ihre Veränderung durch Licht, Temperatur, Zeit oder den Menschen evozierte äußere Einflüsse definieren die Form seiner Arbeit und sind zugleich deren konzeptueller Inhalt. Indem er spezifische Naturphänomene aufgreift und im neuen Kontext präsentiert – wie in einem Ausstellungsraum – ermöglicht der Künstler es dem Betrachter, zum kritischen Beobachter zu werden. In seinen neusten Arbeiten untersucht Henrik Håkansson mittels zeitbasierter Systeme, beziehungsweise Insektenfallen Wiederholungen und Muster von Schwarmverhalten unterschiedlicher Insektenspezies. Diese dienen als Überlegungen von visuellen und konzeptuellen Beobachtungsmethoden. Die Ausstellung reflektiert ein Augenmerk auf Insekten die sich in Schwärmen mit unbestimmter Anzahl zusammenfinden und häufig als Schädlinge gelten. Sie untersucht verschiedene Methoden Insekten einzufangen und zu untersuchen, nimmt diese sogar als Mittel für die Gestaltung von Malerei. Die Bilder sind im Grenzbereich zwischen Leben und Tod entstanden, und sind geprägt vom Interesse des Künstlers an der Schönheit der Bewegung, sowie der Existenz einzelner Lebewesen. Indefinite Swarms series #01:
 Untitled (Sphegina sibirica), Juni 2009. (#01-#17) Die erste Serie besteht aus einer Anzahl von Klebefallen, die dazu genutzt werden Insekten zu fangen und die Dichte ihres Vorkommens zu messen. In der Ausstellung dokumentieren sie die außergewöhnliche, durch umweltbedingte Umstände hervorgerufene Reproduktionsrate einer Spezies von Schwebfliegen (Sphegina sibirica). Schwere Stürme in Kombination mit unregulierter Abholzung in Wäldern verursachten dieses besondere Massenaufkommen. Die Insekten pflanzten sich in feuchtem Nutzholz im Lager eines Sägewerks in Kinnared, (Schweden) im Juni 2009 fort und wurden dort eingefangen. Indefinite Swarms series #02
 Untitled (Culicidae spp.) September 16-28, 2011 Der zweite Werkzyklus, bestehend aus zehn Malereien auf Leinwand, ist die Dokumentation eines massiven Populationswachstums von Stechmücken in der Nähe des Müritzsee in Deutschland. Die Malereien, die mit den sterblichen Überreste von Insekten gesprenkelt sind, entstanden in einem Zeitraum von 12 Tagen, in dem außergewöhnlich große Stechmückenschwärme vorhanden waren. Håkansson montierte leere Leinwände zwischen den Frontscheinwerfern seines Autos, um Insekten anzulocken, während er ausgesuchte Strecken zu bestimmten Zeiten fuhr. Die starke Fortpflanzungsrate der Spezies ergab sich in einer Jahreszeit mit ungewöhnlich starkem Regenfall gefolgt von einer Hitzewelle sowie einem Mangel an natürlichen Feinden der Stechmücken. Electricity, August, 2010 Electricity, eine 6-Kanal-Videoinstallation, untersucht elektrische Insektenvernichter. Die Arbeit dokumentiert den Tod verschiedener Fluginsekten durch eine mit Strom betriebene Fliegenfalle. Die visuellen Effekte von Lichtgeflimmer sowie das Zeitlupentempo entstehen durch den Einsatz einer Hochgeschwindigkeitskamera.