(De) Mit dem Fassadenprojekt „Die Scheune” von Franz Ackermann wendet sich die Galerie in Berlin von innen nach außen. Ausgehend von den Maßen der Eingangstür auf der Joachimsthaler Straße entsteht eine dreiteilige, farbige Installation, die die bereits existierende Architektur vor Ort sowohl dekonstruiert als auch neu definiert. Das Zusammenspiel von plastischen Formen und flächigen Bildern erweist sich dabei als produktive Irritation: es stört den Blick des Betrachters ebenso, wie es ihn …
(De) Mit dem Fassadenprojekt „Die Scheune” von Franz Ackermann wendet sich die Galerie in Berlin von innen nach außen. Ausgehend von den Maßen der Eingangstür auf der Joachimsthaler Straße entsteht eine dreiteilige, farbige Installation, die die bereits existierende Architektur vor Ort sowohl dekonstruiert als auch neu definiert. Das Zusammenspiel von plastischen Formen und flächigen Bildern erweist sich dabei als produktive Irritation: es stört den Blick des Betrachters ebenso, wie es ihn weiter öffnet. Über den Zeitraum der nächsten Wochen wird Franz Ackermann auf den rechteckigen Panels immer wieder Objekte und Bildträger ergänzen, ersetzen oder auch wieder entfernen. So befindet sich die Installation in einem fortlaufenden Prozess, in dem auch kurzfristig auf aktuelle Veränderungen in dieser ungewissen Zeit reagiert werden kann.
Franz Ackermann, für den gerade die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke, die er auf seinen (Welt-)Reisen sammelt, essentielle Bedeutung besitzen, konzentriert sich damit abermals auf die Charakteristika eines bestimmten Ortes zu einer bestimmten Zeit und an diese geknüpfte lokale Gewohnheiten. „Die Scheune“ und Ackermanns Vorgehen spiegeln somit nicht zuletzt die aktuelle Situation der Pandemie und deren spezifische Atmosphäre wider - im Sinne eines Zustandes der stetigen Analyse, Anpassung und Neujustierung sämtlichen Handelns.
Bereits seit den 1990er Jahren nutzt der Künstler kleinformatige Skizzen, die sogenannten „Mental Maps“, um ortspezifische räumliche Strukturen in Modelle für kulturelle und soziale Bezugssysteme zu übersetzen. Assoziativ zu Billboards wird dieser Ansatz in „Die Scheune“ nun im öffentlichen Raum umgesetzt, die besonderen Begebenheiten dieser Zeit dabei stets in sich aufnehmend.