(De) Der Titel verrät: Die Ausstellung ist eine Fortsetzung. Songs from a Room, Pt. 2 ist der zweite Teil einer Gruppenausstellung, die im November 1998 bei Meyer Riegger in Karlsruhe unter demselben Titel eröffnete. Themen damals waren Raum und Zeit – Lieder entfalten sich innerhalb dieser beiden Kategorien. Der nun wiederkehrende Titel hat seinen eigentlichen Ursprung sogar noch früher, nämlich 1968, im Jahr der linken Studierenden- und Bürgerrechtsrevolten. Damals nahm Leonard Cohen das …
(De) Der Titel verrät: Die Ausstellung ist eine Fortsetzung. Songs from a Room, Pt. 2 ist der zweite Teil einer Gruppenausstellung, die im November 1998 bei Meyer Riegger in Karlsruhe unter demselben Titel eröffnete. Themen damals waren Raum und Zeit – Lieder entfalten sich innerhalb dieser beiden Kategorien.
Der nun wiederkehrende Titel hat seinen eigentlichen Ursprung sogar noch früher, nämlich 1968, im Jahr der linken Studierenden- und Bürgerrechtsrevolten. Damals nahm Leonard Cohen das titelgebende Album auf. Während der Ausstellungstitel mit dem Hinweis auf das Jahr 1968 auf die Straße als öffentlichen Raum für Protest, und auf das Lied als kollektive Ausdrucksform verweist, hinterfragt die Anordnung der Werke in der Karlsruher Ausstellung nun auch einen Raum, aber einen kleineren: den Galerieraum. Keine der Arbeiten befindet sich mitten im Raum, sondern jede von ihnen steht mehr oder weniger in einer Verbindung zur Wand.
Die Installation betont so das Zwischen der Objekte, den offenen Galerieraum, indem unterschiedliche Bezüge und Perspektiven möglich sind. Dieser Raum und seine Bedingungen sind heute anders als 1997, dem Gründungsjahr der Galerie. Wie haben sich der Ausstellungsraum, die in ihm stattfindenden Diskurse und Sensibilitäten seitdem verändert?
Die Lieder, die nun in diesem Raum, 25 Jahre nach dem ersten Teil der Schau, erklingen, nehmen ihren Ausgang im Schaffen von sieben Künstlerinnen und Künstlern, die den Raum jeweils mit unterschiedlichen Medien bespielen: Tamina Amadyar, Katinka Bock, Dan Graham, Jonathan Monk, Andreas Schulze, Robin Stretz und Amelie von Wulffen. Ihre Werke sind eine tastende Recherche, sie forschen im Dunkeln und begeben sich ins Unterbewusste, gehen von schon einmal Dagewesenem aus und spannen von da aus ein Netz an Bezügen, Interpretationen und Neuanfängen. So wie die Ausstellung eine Fortsetzung ist, beruhen auch die gezeigten Werke auf Gesten der Anknüpfung, Nachahmung oder Wiederholung.