(De) Eröffnung: 31.03.2023, 18-20 Uhr
Ich heiße Elvis und mein Künstlername ist Sandzo. Ich bin Musiker und Songwriter. Ich bin im Jahr 1996 in Berlin-Wedding geboren und aufgewachsen.
In meiner Teenager-Phase war ich öfter derjenige, der mit deinen Jungs am Wochenende um die Häuser gezogen ist. Wir sind durch die Straßen gezogen und ich bin immer wieder vor Pop-up Stores oder Galeriefenstern stehen geblieben, um einfach zu sehen, wie und in welcher Form der Künstler sich ausdrückt und durch seine Inspiration ein Werk erschaffen hat.
Ich bin schon lange Fan von Armin Boehm und hatte das Glück ihn dieses Jahr persönlich zu treffen. An seinen Werken hat mich immer interessiert, wie der Entstehungsprozess wohl abgelaufen ist und was ihm dabei durch den Kopf gegangen ist. All die Werke, die ich von Armin nach unserem Treffen zu Gesicht bekommen habe trugen für mich, obwohl sie öfter verschiedene Styles hatten, immer wieder die gleiche Handschrift.
Sowohl die bekannten Gesichtsverschmelzungen als auch die größeren Bilder von ihm haben eine unverwechselbare Dynamik, die jeder für sich neu interpretieren kann. Die dunkleren und düsteren Styles bedeuten für mich, dass Armin auf seine innere Stimme gehört hat, anstatt es irgendjemandem recht zu machen.
Die Farbvielfalt und der massive Input der großen Bilder flashen mich immer wieder. Diese Bildgewalten, die dann erst richtig deutlich zu verstehen sind, wenn man die wahre Bedeutung kennt. Diese stammt dann meist aus einem ganz anderen Kontext als man zunächst gedacht hat. Dieser Interpretationsspielraum ist für mich notwendig, um etwas als zeitlos bezeichnen zu können. Wenn man das erste Mal auf eins seiner Bilder trifft versinkt man gezwungenermaßen in eine Gedankenwelt.
Impulsive Gedanken durchqueren die Köpfe, wenn man sich einige der Motive und Symbole der jeweiligen Stücke genauer ansieht - unter anderem Ressourcen und konsumbasierte Konzerne, bei denen es sich um Macht, Geld, Einfluss und Monopole der heutigen Gesellschaft handelt, unter anderem aber auch eine reizüberflutete Kultur, die mitten im Wandel der Zeit all ihre Hüllen fallen lässt und im Rausch, so scheint es, die eigenen Probleme der gegenwärtigen Welt verdrängt.
Kultfiguren und Tiere wie der Pink Panther, der Teddybär, die Katze, der Hase oder auch die Eule geben den jeweiligen Welten zwischen farbenfrohen Blumen in Vasen, Spielbällen und Früchten ein prägnantes Momentum.
Bis auf den strahlend hellen Mond auf einem seiner ersten Bilder, der ein prägenden Augenblick seiner Gefühlswelt symbolisieren könnte, bleibt es bei den künstlichen Lichtquellen und der Nacht, die Armin sich, bei der neuesten Ausstellung wieder zu Nutzen macht.
Vom weichen, fertigen und filigranen Gemalten bis hin zu augenscheinlich harten und unvollkommenen Details in den Werken, deren Farbverläufe bewusst etwas chaotischer wirken, ist bei der neuesten Ausstellung „The Noise Inside“ einiges vertreten.
„Es ist fertig weil es nicht fertig ist, die Stimme laut doch manchmal ungreifbar, so wie es die Sterne sind, nicht die Augen sondern vielmehr sind die Herzen blind, wir sind zufrieden wenn die Stimm’ zu Farben werden wenn wir ehrlich sind, weil wenn nicht auf Beat oder Leinwand, sind wir uns selber am entferntesten.“