(De) Die Malereien von Lin Olschowka zeigen Ausschnitte einer Welt, von der man selbst auf den ersten Blick nicht unbedingt Teil sein möchte: Die Umgebung ist kalt, das Licht hart, und die Körper ähneln weniger charakterstarken Subjekten als austauschbaren Objekten. Ein Bild zeigt eine weiße, junge, normschöne Frau im Bikini in einem geöffneten Solarium. Auf einem anderen formt grelles Helikopterlicht einen Kegel in der Dunkelheit. Ein weiteres Gemälde präsentiert die zerschnittene, blutige …
(De) Die Malereien von Lin Olschowka zeigen Ausschnitte einer Welt, von der man selbst auf den ersten Blick nicht unbedingt Teil sein möchte: Die Umgebung ist kalt, das Licht hart, und die Körper ähneln weniger charakterstarken Subjekten als austauschbaren Objekten. Ein Bild zeigt eine weiße, junge, normschöne Frau im Bikini in einem geöffneten Solarium. Auf einem anderen formt grelles Helikopterlicht einen Kegel in der Dunkelheit. Ein weiteres Gemälde präsentiert die zerschnittene, blutige Innenfläche einer fleischigen Hand.
Mit ihren Arbeiten reagiert Olschowka auf die unterschwellig drängende Macht der uns digital wie analog umgebenden Bilder, die jederzeit „anwesenden Abwesenheiten“, die die Künstlerin sich aneignet und in neue Zusammenhänge setzt. Indem Olschowka in ihren Werken mit dem Thema der Sichtbarmachung – auch im Sinne der Entdeckung und der Vorhersage – spielt, konfrontiert sie uns mit Fragen wie: In welcher Zukunft wollen wir leben? Wer ist wissend? Welche anwesenden Abwesenheiten bevölkern unsere Gegenwart – und welche (vielleicht noch unsichtbaren) Wendepunkte ermöglichen sie?
Lin Olschowka (*1995, Münsterlingen, CH) lebt und arbeitet in Karlsruhe. Ihr Malereistudium schloss sie 2021 als Meisterschülerin bei Erwin Gross an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ab. Eine Einzelausstellung richtete zuletzt das Rosgartenmuseum Konstanz aus. Ihre Arbeiten waren zudem Teil zahlreicher Gruppenausstellungen, unter anderem bei HAMLET (Zürich, 2023); im Museum Allerheiligen (Schaffhausen, 2023); der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden (2022) sowie bei Meyer Riegger (Karlsruhe, 2022/2023). Olschowka hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter mehrere Preise der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Stipendien der MWK und der Stiftung Kunstfonds, zuletzt wurde sie mit dem Förderpreis der Stadt Konstanz ausgezeichnet.